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Brom: Nebula (Review)
Artist: | Brom |
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Album: | Nebula |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Avantgarde Jazz, RIO, Instrumentaler Wahnsinn mit viel Saxofon |
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Label: | noname666 | |
Spieldauer: | 42:56 | |
Erschienen: | 04.02.2014 | |
Website: | [Link] |
BROM sind eine Band aus Moskau, genauer ein instrumentales Trio, bei dem die Gitarre fehlt, dafür aber ein Saxofon alles übernimmt, womit sich sonst gerne Gitarristen in den Mittelpunkt spielen, während sie von Bass und Schlagzeug begleitet werden.
In der Dreiviertelstunde von „Nebula“ erwartet uns der pure instrumentale Wahnsinn mit viel Saxofon, avantgardistischen, frei drauflosimprovisierenden Jazz, experimentellen (R)ock (I)n (O)pposition, aggressiven Punk und der gewagte Spagat zwischen Progressiver „Freispielkultur“ im Geiste von KING CRIMSON, wenn die sich, beispielsweise wie im hochexplosiven Zwischenspiel von „Starless“, dafür entschieden hätten, nur noch Jazz zu spielen.
Noch dazu ist die Aufnahmequalität von „Nebula“ ausgezeichnet und räumt den Instrumenten die entsprechenden Freiräume für Soli ein, um je nach Bedarf und Wirkung immer wieder das Saxofon mal vordergründig als „Solist“ oder hintergründig als „Begleiter“ einzubinden. Größtenteils aber gehört dem Saxofon der Vordergrund!
2008 gründete sich BROM als lauthalse Antwort auf den Grunge und Post Rock, der in Russland immer mehr das Musikgeschehen zu bestimmen schien. Da musste was Aggressives, Improvisiertes, Jazziges, aber trotzdem musikalisch auf hohem Level Agierendes voller jugendlichem Elan und Power her. BROM eben.
„Nebula“ erschien bereits im Jahr 2011, wurde aber von noname666 neu aufgelegt und wiederveröffentlicht. Zum Glück, denn was das russische Trio hier experimentell wie imrovisatorisch bietet, sucht seinesgleichen.
Mit „Liquid Cold“ endet das Album sogar etwas bedrohlich, düster und bedrückend, wobei dem Bass eine ganz besondere vordergründige Rolle zuteil wird.
„Nebula“ trifft garantiert bei denjenigen auf offene Ohren, die sich gerne mal eine Scheibe aus ihrem Plattenschrank holen, die von MAGMA oder JOHN ZORN ist und dann wieder eine, die sich dem Free Jazz widmet.
Eins sollte jedoch von vornherein klar sein: Auch das Saxofon muss vom progressiv-jazzigen Freigeist, im Gegensatz zu übermäßigen Harmonien, geliebt werden, dann wird ihn „Nebula“ von BROM glattweg aus den frisch gestärkten Socken hauen. Garantiert!
FAZIT: Musik aus Russland, die so etwa alle Grenzen harmonischen Schönklangs sprengt, von der Band selbst als „No-Jazz“ bezeichnet wird, aber purer progressiver Avantgarde-Free-Jazz mit besonders viel Saxofon, genauso wie extrem fetten Bässen plus wildem Schlagzeug ist. BROM liefern mit „Nebula“ ein Album ab, das einen wortwörtlich umhaut und wegbläst!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Nebula
- Rags
- Sugar Lion
- Skid
- Bedsheet
- Torch
- I Often Say „Thank You“
- Liquid Cold
- Bass - Dmitry Lapshin
- Schlagzeug - Oksana Grigorieva
- Sonstige - Anton Ponomarev (Saxofon)
- Nebula (2014) - 12/15 Punkten
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